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Online-ZeitungDie Welle ebbt ab - nurmehr wenige Neuerkrankungen |
04.10.2012 |
Starker Brechdurchfall - damit ist keineswegs zu spaßen! Viele Schulen in Berlin, Brandenburg, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen blieben vergangene Woche geschlossen. Über 10.000 Kinder und Jugendliche sind an einem mysteriösen Magen-Darm-Erreger erkrankt. Bund und Länder richteten eigene Krisenstäbe ein. Es herrscht Gesundheitsalarm. Das Robert-Koch-Institut (RKI) wurde eingeschaltet um die Epidemie zu verfolgen. Vermutet wurden zunächst Bakterien oder das aggressive Noro-Virus. Einziger Anhaltspunkt: Alle Schulen und Kindertagesstätten, die einen Ausbruch der Krankheit gemeldet hatten, erhalten das Kantinenessen von ein und demselben Anbieter. Die ersten Erkrankungen wurden am Dienstag letzter Woche registriert. Danach ging es rasend schnell. Am Samstag schien der Höhepunkt überschritten. Gottlob mussten bislang nur 21 Patienten stationär im Krankenhaus aufgenommen werden. Die Wissenschaftler vom RKI konnten lange Zeit keinerlei Auskünfte geben. Auch das Bundesinstitut für Risiko-Bewertung (BfR) hielt sich zurück: Hinweise auf eine lebensmittelbasierende Übertragung habe es noch nicht gegeben. Das Catering-Unternehmen selbst wies alle Vorwürfe zurück: Bei den betroffenen Standorten handle es sich um gerade mal 5 % der von ihm Belieferten. Nachdem über das vergangene Wochenende die Waren - und Lieferströme des Kantinenessens analysiert wurden, konnten die meisten Küchen des Rüsselsheimer Unternehmens am Montag bereits wieder zur Produktion freigegeben werden. In Berlin hat sich der Verdacht jedoch verhärtet, dass "Lebensmittel von Zulieferern Auslöser gewesen sein müssen", erklärt Verbraucherschutzstaatssekretärin Sabine Toepfer-Kataw (CDU), die in weiterer Folge über den Caterer verteilt wurden. Ob der Fall jedoch jemals aufgeklärt wird, ist ungewiss. In der Vergangenheit war dies in vergleichbaren Fällen sehr häufig nicht möglich. Interessant übrigens: Die Catering-Firma kocht auch für den Raum Hessen - in einer Großküche in der Oberpfalz. |
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Das Unternehmen prüfe jedenfalls derzeit seine Zulieferer, heißt es aus der Geschäftsführung. Die eigens gegründete "Task Force" unter der Leitung des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit geht inzwischen akribisch ihrer Arbeit nach! Ebenso wie damals bei der EHEC-Infektion muss ausfindig gemacht werden, durch welche Erreger und auf welchen Wegen die Erkrankten infiziert worden sind. In mehreren Fällen wurden bei Untersuchungen in Thüringen (16) und Sachsen (95) Noro-Viren festgestellt. Ob diese allerdings in einem Zusammenhang mit der Gastroenteritiswelle stehen, muss vorerst noch geklärt werden. Auch können Salmonellen oder giftbildende Bakterien wie Staphylococcus aureus, Bacillus cereus oder Clostridium perfringens nicht ausgeschlossen werden. Das Bacillus cereus verursachte in Thüringen zwei Erkrankungen. Diese Woche wurden nurmehr wenige Neuerkrankungen im Vergleich zu vorhergehenden Tagen gemeldet, darunter allerdings in Berlin auch Zweitinfektionen. Deshalb werden derzeit in der Bundeshauptstadt keine Essen dieses Caterers in den Kantinen ausgegeben. |
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